Lampersdorf Kirche

Lampersdorf Kirche

Adresse

Am Kirchberg
04779 Wermsdorf

  • Rollstuhlgerechter Zugang

 

Lampersdorf war um 1500 Pfarrkirche, Archidiakonat und Propstei, ab 1539 Filialkirche von Colm und von 1940 bis 2001 zur Kirchgemeinde Collm-Lampersdorf zugehörig. Heute hat sich Collm-Lampersdorf, Wermsdorf und Mahlis-Liptitz zu einer Kirchgemeinde im Kirchenbezirk Leisnig-Oschatz zusammengeschlossen. Zuständig ist das Pfarramt Wermsdorf mit seiner Außenstelle in Collm.

Die aus 1719 stammende Kirche enthält ältere Bauteile des Vorgängerbaus vor dem 16. Jahrhundert, die Verlängerung und der Turm stammen von 1721. Daran erinnert eine eingemeißelte Schrift über dem Haupteingang: „Zum Lobe Gottes 1719.“
Die Fenster sind nach außen im Spitzbogen geschlossen. Die Apsis mit dem Chorschluss, spitzbogigen Fenstern und dem Mauerwerk weisen auf den gotischen Vorgängerbau hin. Mit der Verlängerung des saalartigen Schiffes von 1721 entstanden die großen Fenster, welche von Korbbögen überdeckt werden. Dem zweiteiligen Schiff wurde ein unten ein nicht so breiter, viereckiger, oben achteckiger Turm vorgesetzt. Er trägt die barocke Haube mit Wetterfahne von 1719 und Laterne.

1895 wurde die Kirche unter der Leitung des Maurermeisters Müller aus Oschatz saniert werden und es musste ein neuer Altar beschafft werden. So fügte man die Teile des alten Altars aus dem 16. Jahrhundert mit in den neuen Altar ein. Die Altarplatte und die Brüstung der Kanzel hat noch die gotischen Profile. Die Profile weisen darauf hin, dass die Vorgängerkanzel im 16. Jahrhundert entstanden ist, Lampersdorf ist somit eines der frühesten Beweise der protestantischen Verlegung einer Kanzel an die Altarwand.

Nach dem Willen Martin Luthers stand das Wort, die Bibel, gleichwertig neben der Liturgie, der Feier des Abendmahles. Dieser theologische Grundsatz führte zu einer entsprechenden Ausprägung in den protestantischen Kirchen. Mit der Verlegung der Kanzel als sichtbares Zentrum an die Chor – oder wie in hier an die Altarwand und der Einrichtung möglichst vieler zusätzlicher Plätze für das Volk auf seitlichen Galerien und Emporen, wollten die Baumeister dieser religiösen Veränderung architektonische Bedeutung beimessen.

Der kelchförmige Taufstein besteht aus Sandstein und wird auf die Zeit um 1540, also nach der Reformation datiert.

1878 liefert die Orgelbaufirma Paul Schmeisser aus Rochlitz eine neue Orgel mit acht Registern, welcher der Orgelbaumeister Franz Emil Keller aus Ostrau ein neues Magazingebläse anfügte.

Der Friedhof mit der 1883 gepflanzten Lutherlinde zeichnet sich durch zahlreiche Erbbegräbnisse aus. Die Linde musste gefällt werden, die Gemeinde hat eine neue Linde gepflanzt.